Clever arbeiten mit dem Smartphone: Welche hilfreichen Handwerker-Apps gibt es und was können sie? Wir geben einen Überblick.
Hilfe auf der Baustelle, Unterstützung bei der Unternehmensorganisation, Dokumentation – wie schön wäre es, wenn mit wenigen Tipps auf dem Smartphone ein großer Teil der Arbeit schon erledigt wäre! Vor allem für kleine Handwerksbetriebe lohnt es sich, auszuprobieren, welche organisatorischen Abläufe mit Apps erleichtert und damit kostengünstiger werden können. Apps, für die Abogebühren anfallen, können meist 30 Tage kostenfrei getestet werden.
Handwerker-Apps für die Betriebsführung
„MeinDachdecker-App“: Speziell für Dachdecker und Zimmerei-Betriebe wurde die „MeinDachdecker-App“ entwickelt. Sie kann Arbeitszeiterfassung, Bautagebücher, Rapporte, Baustellen-Chat, Materialbestellung, Fahrzeugmanagement und vieles mehr. Das Besondere: Kunden können ihren eigenen Account anlegen und so die Bautagebücher einsehen oder direkt in der App mit Mitarbeitenden chatten. Die App verfügt über zahlreiche Schnittstellen zu Kalkulationssoftware und anderen Anwendungen. Sie kostet je nachdem, ob eine Kundeneinbindung gewünscht ist, zwischen 8 und 12 Euro pro Mitarbeiter:in.
„wirbauen.digital“: Kernstück der App sind Leistungsnachweise und Baustellendokumentation. Außerdem erfasst die App Arbeitszeiten, Fahrzeiten und Materialkosten und verbindet so wichtige Funktionen zu einem Multitool für die gesamte Betriebsführung. Das Besondere: Arbeitszeiten, Materialkosten etc. können einzelnen Projekten und Leistungsverzeichnissen zugeordnet werden. Sie kostet je nach Betriebsgröße zwischen etwa 16 und 20 Euro pro Nutzer:in.
Planungs- und Diagnosetools für das Handwerk
Raumakustik-Apps
„Rockfon Raumakustik“: Ermöglicht die essenzielle raumakustische Planung von Räumen, indem akustische Raumkennwerte (Wände, Decken, Materialien) eingetragen und Möblierung, Personen sowie Absorber hinzugefügt werden können. Die Nutzung der Handwerker-App ist kostenfrei.
„Soniflex Raumakustik“: Eine App zum Messen und Simulieren der Nachhallzeit in Räumen. Nach der Simulation schlägt die App herstellereigene Produkte zum Verbessern der Raumakustik vor.
„MyRaumklang“: ähnlich wie „Soniflex Raumakustik“.
App auf die Baustelle: Einfache Tools für Handwerkerinnen und Handwerker
Maßband-Apps: Schnell mal messen und Werte speichern
An dieser Stelle stellen wir aufgrund der Vielfalt der angebotenen meist kostenfreien Lösungen keine einzelne App vor. Nur so viel: Für grobe Messungen und Planungen bieten Maßband-Apps eine besonders schnelle Lösung: zum Beispiel, um Materialbedarfe für Wände, Decken und Böden zu berechnen. Die Werte hat man, ohne Stift, Zettel oder Notizfunktion bei Bedarf gleich wieder zur Hand.
Die Wasserwaage: Auch mit dem Handy alles im Lot?
Sowohl Android- als auch Apple-Systeme haben eine integrierte Wasserwaage-App. Und funktioniert die tatsächlich? Für kleinere Anwendungen wie Regale, Bilder und kürzere Leisten perfekt! Einen Zweimeterbalken sollte man damit jedoch eher nicht versuchen, ins Lot zu bringen.
Raumluft und Feuchtigkeit: Per App messen?
Da Smartphones nicht über eigene Sensoren für Temperatur und Feuchte von Luft und Bauteilen verfügen, gibt es keine App, die ohne weiteres Messgerät solche Eigenschaften messen kann. Es gibt Apps, die die Daten aus Feuchtemessgeräten oder von Sensoren per Bluetooth übernehmen und dann weitere Features anbieten. Da es hier um reine Smartphone-Anwendungen geht, stellen wir nur Apps vor, die raumklimatische Kennwerte auch ohne Sensoranbindung simulieren.
„Taupunkt einfach Easy“: Die App kann den Taupunkt, den U-Wert (Wärmedämmwert) und weitere Feuchtewerte von Luft und Bauteilen berechnen. Dazu übernimmt sie Klimawerte aus Wetterdaten. Ergänzt werden die Daten dann manuell durch die Anwender: etwa mit Temperaturwerten der Innenwand, um den U-Wert zu berechnen. Die App kann per Bluetooth mit „Ruuvi-Sensoren“ gekoppelt werden, die Daten aus der Umwelt ermitteln.
„Lüftomat“: Ähnlich wie oben beschriebene App, aber klar darauf ausgelegt, Lüftungsbedarfe für Innenräume zu berechnen und die Notwendigkeit des Lüftens anzuzeigen – inklusive Erinnerungsfunktion.
Auszubildende: Berichtsheft führen überall
„Das Digitale Berichtsheft DD/H“: Mit dieser App können Auszubildende ihr Berichtsheft auf dem Smartphone führen. Die App ist speziell für Azubis im Dachdeckerhandwerk programmiert: Berufstypische Aufgaben können so schnell automatisch hinzugefügt werden. Die App ist vom ZVDH (Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks) anerkannt.
Weitere Berichtsheft-Apps für andere Handwerksberufe finden sich auf der Homepage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).
