Natursteine vorbehandeln zahlt sich aus

Terrassen/Balkone 25. May 2020 Natursteine vorbehandeln zahlt sich aus

Manchmal kommt es direkt nach der Neuverlegung von Naturstein zu Verfärbungen. Wir erklären, warum es sich lohnt den Naturstein zu behandeln.

Natursteine sind seit Jahrhunderten in vielen historischen Außenbereichen, Gärten oder antiken Gebäuden in Benutzung und häufig immer noch materialtechnisch und optisch einwandfrei. Leider kommt es heute manchmal direkt nach der Neuverlegung zu Problemen wie Schüsselungen, Kristallwasserbildung (dunkle Flecken mit nasser Optik) oder Verfärbungen, die nur mit großem Aufwand oder teilweise gar nicht mehr entfernt werden können. Denn die Beanspruchungen von Natursteinen unter freiem Himmel wie auf öffentlichen Plätzen, Terrassen und Wegen sind enorm: Sonne, Wind, organische Stoffe, Umwelteinflüsse sowie Menschen und Tiere setzen den Steinen zu und hinterlassen Spuren.

Vielfältige Ursachen der Verunreinigung

Die Ursachen sind unterschiedlich: Es kann an einer falschen Verarbeitung der notwendigen Verlegematerialien oder an eindringender Feuchtigkeit liegen. Wenn der verwendete Kleber oder die Fugenmasse nicht exakt nach Herstellerangaben verarbeitet wird, kann es durch Redispersion (enthaltene Kunststoffvergütung in Klebern und Fugenmasse), zur Fleckenbildung oder zu Verfärbungen auf der Steinoberfläche kommen.

Die aufsteigende Feuchtigkeit auf der Fugenmasse oder dem Fugenmörtel kann in den saugfähigen Stein eindringen und reagiert dort mit verfärbungsauslösenden Bestandteilen. Auch kann eindringende Feuchtigkeit aus dem Untergrund oder aus Witterungseinflüssen während der oder im direkten Anschluss an die Verlegung zu Farbveränderungen, Fleckenbildung, Fugenrandverfärbungen oder Schüsselung führen. Das betrifft vorrangig poröse Natursteine wie Granite, Basalte, Sandstein aber auch Cotto oder Ziegel, da sie sehr saugfähig und aufnahmebereit sind. Auch Steine mit sandgestrahlten oder gebürsteten Oberflächen sind betroffen. Wer solche Risiken vermeiden will, sollte die Natursteine vor der Verlegung allseitig mit einem wasserbasierten Porenfüller vorbehandeln.

Mehraufwand, der sich sofort rechnet

Der geringe Mehraufwand einer allseitigen Vorbehandlung inklusive der Kanten macht sich in jedem Fall bezahlt durch die Vermeidung der beschriebenen Probleme nach der Verlegung. Zudem wird der spätere Pflegeaufwand spürbar verringert und die Steine sind deutlich besser geschützt.

Darüber hinaus ist der Porenfüller ein guter Verfestiger. Er verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz, damit keine Verfärbungen entstehen. Ein weiterer Vorteil: Der Porenfüller bietet Schutz gegen Verfärbungen und Schüsselung und ist auch eine Ausfughilfe, da Rückstände auf den behandelten Flächen bei der Verlegung nicht haften bleiben – das erspart Arbeitszeit und sorgt für ein sauberes Arbeitsergebnis.

Der Porenfüller ist sehr sparsam und kann mit Wasser (1:3) verdünnt werden. Dann reicht ein Liter für bis zu 50 m², allseitig bis 20 m², je nach Saugfähigkeit der behandelten Materialien. Die Austrocknungszeit beträgt eine Stunde und die Durchtrocknungszeit 24 h.

Schüsselung erfolgreich vermeiden

Wenn Natursteine einseitig feucht werden, kommt es häufig zu Schüsselungen, d. h. die Belagsmaterialien verformen sich und biegen sich an den Kanten nach oben. Infolge der einseitigen Befeuchtung oxidieren Metalle in den Steinen, Salze verwandeln sind in ein Mineral und Kalk gipst aus.

Das führt zu einer Volumenvergrößerung um ca. 8 %, sodass sich die einseitig befeuchtete Fläche ausdehnt. Nahezu alle Natursteine wie Terrazzo und Keramik neigen mehr oder weniger zum Schüsseln. Dünne und großformatige Platten betrifft das eher als kleine, dicke, quadratische Platten. Durch eine allseitige Vorbehandlung mit einem Porenfüller werden diese Verformungen vermieden.

Autor:

Sven Henry Wegerich

Keyvisual und Teaserbild:

Finalit GmbH

25. Mai 2020

zuletzt editiert am 01.07.2022