Schallschutzplatten helfen gegen Betriebsgeräusche im Bad wie WC-Spülungen. Lesen Sie hier, wie man die Platten erfolgreich einsetzt.
Installationsgeräusche gehören zu den Störungen im gesamten Wohnbereich, die oft als besonders unangenehm und laut empfunden werden. Ursache sind neben den sogenannten Betriebsgeräuschen, die zum Beispiel durch die Fließgeschwindigkeiten des Wassers in den Rohren erzeugt werden, auch die Betätigungsgeräusche, also zum Beispiel das Öffnen oder Schließen von Armaturen oder WC-Spülungen. Eine weitere störende Schallquelle findet sich häufig in den Aufprallgeräuschen von Wasserstrahlen in Duschen oder Badewannen. Um den steigenden Ansprüchen an den Wohnkomfort gerecht zu werden, ist die Realisierung eines wirksamen Schallschutzes im Feuchtraumbereich eine der wesentlichen Aufgaben.
Die DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“, das maßgebliche Regelwerk für den baulichen Schallschutz in Deutschland, schreibt vor, dass in schutzbedürftigen Räumen, also etwa im Schlaf- oder Wohnzimmer, ein Installationsgeräuschpegel von L AF,max,n =30 dB(A) nicht überschritten werden darf. Bestehen Anforderungen an den erhöhten Schallschutz, liegt die Grenze schon bei L AF,max,n =25 dB(A). Da die Installationsgeräusche umso leiser sind, je schwerer die Wand ist, schreibt die DIN 4109 für Wände, in denen Installationen verlaufen, eine flächenbezogene Masse von mindestens 220 kg/m² vor. Erreicht werden können diese Vorgaben beispielsweise durch 115 mm dickes Massiv-Mauerwerk der Rohdichteklasse 2.0 mit beidseitigem Dünnlagenputz.
Das können Trockenbausysteme
Die flächenbezogene Masse von Trockenbaukonstruktionen liegt deutlich unter den Vorgaben der DIN 4109. Trotzdem lässt sich auch hier ein hoher Schallschutz im Installationsbereich erreichen, wenn die folgenden Details beachtet werden:
- Ausführung als zweischalige Installationswand
- Einsatz von Platten mit hoher Rohdichte (Gipsfaser- oder Zementplatten)
- doppelte Beplankung
- leichte Konstruktionen nicht starr an den Baukörper anschließen, sondern mit Randdämmstreifen aus PE-Schwerschaum entkoppelt einbauen
- Randdämmstreifen keinesfalls verspachteln oder verfliesen
- Rohrbefestigungen innerhalb von Installationswänden und Vorwand-Installationen durch Zwischenlagen aus Gummi oder Filz von der Unterkonstruktion trennen
- Kabel- und Rohrdurchgänge von haustechnischen Installationen müssen luft- und schalldicht ausgeführt werden
- der Abstand der Schnittkanten der Trockenbauplatten von Rohrdurchführungen oder Halterungen sollte etwa 10 mm betragen, die Fugen sind mit geeigneter Dichtungsmasse zur Plattenkante hin abzudichten
- Dämmung des Wandhohlraums mit Mineralwolle
- dünnwandige Rohre mit geringer Materialdichte, etwa aus Kunststoff, schwingen stärker als dickwandige Metallrohre oder dreiwandige Kunststoffrohre
- Steckdosen sind um mindestens ein Ständerraster versetzt anzuordnen und dürfen sich nicht gegenüberliegen. Hinter den Steckdosen empfiehlt sich grundsätzlich der Einbau von Mineralwolle.
- Badezimmer nach Möglichkeit nicht direkt neben Wohn- und Schlafräumen planen. Lässt sich dies nicht vermeiden, sollte zumindest darauf geachtet werden, dass die Sanitärinstallationen nicht an den Wänden der Ruhezonen angeordnet werden.


fermacell-Schallschutz mit Gipsfaserplatten
Gipsfaser-Platten (z. B. fermacell) sind werksseitig mit einer wasserabweisenden Grundierung versehen und daher uneingeschränkt für häusliche Feuchträume geeignet, das gleiche gilt für die imprägnierten Gipskartonplatten. Neue und noch einmal deutlich über die bisherigen Möglichkeiten hinausgehende Perspektiven bringt die zementgebundene fermacell-Schallschutzwand mit, die widerstandsfähig gegen Wasser und Schimmelpilze ist und daher in allen Feuchtigkeits-Beanspruchungs-Klassen eingesetzt werden kann. Die beidseitig mit einem alkaliresistenten Glasfasergewebe armierten Platten mit Sandwichstruktur verfügen über eine große Stabilität und ermöglichen so hoch belastbare Konstruktionen. Hinzu kommt die gute fermacell Schalldämmung: Wandkonstruktionen mit Zementbauplatten erreichen bereits bei einlagiger Beplankung und entsprechender Hohlraumdämmung R w,R Werte von 47 dB, bei zweilagiger Verarbeitung 55 dB.
Autor
Ulrich Wolf
Redaktion ausbaupraxis.de