Vorwandinstallationen ermöglichen es, Leitungsführungen in Bädern und Küchen einfach hinter Trockenbauwänden zu verstecken. Sie sorgen dafür, dass Rohre und Leitungen im Schadensfall schnell erreichbar sind. Vor allem in kleinen Bädern lassen sich die Trockenbauwände so einbauen, dass geschickt Stauraum entsteht. Damit wäre alles über die Vorteile von Vorwandinstallationen gesagt. Oder?
Nein, denn Vorwandinstallationen …
- haben Vorteile beim Schallschutz,
- tragende Wände werden nicht durch Schlitze oder Hohlräume geschwächt,
- es sind keine aufwendigen Stemm- oder Sägearbeiten nötig,
- im Bereich von Außenwänden werden Durchdringungen der Außenwand und damit Luftundichtheiten und Wärmebrücken vermieden.
Es spricht also eigentlich alles für die Vorwandinstallation, wäre da nicht der Raumbedarf, denn auf die eigentliche Wand kommen die Rohre und über die Rohre die Trockenbauwand. Doch mit ein paar Tipps lassen sich Aufbauten mit weniger als 20 Zentimeter Tiefe erstellen.
Platzsparend Gestalten mit Vorwandinstallationen
Da die Installationen üblicherweise nicht die ganze Raumhöhe (und -breite) einnehmen, bietet es sich an, die Trockenbauwände nur dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden. Über der Toilettenspülung entsteht so möglicherweise eine Nische, die für ein Regal genutzt werden kann. Oder man baut überall dort, wo ein Versatz zur eigentlichen Wand entsteht, Einbauschränke mit geringer Tiefe ein. Werden Aufhängungen für Handtücher angebracht, so sind diese später platzsparend aufgehängt.
Wie tief muss eine Vorwandinstallation mindestens sein?
Früher besagte eine DIN-Norm, dass der Raum hinter der Vorwandinstallation mindestens 200 Millimeter bei horizontaler Leitungsführung oder 250 Millimeter bei vertikaler Leitungsführung betragen muss. Doch diese Norm gibt es nicht mehr und wer sich nicht an Normen halten muss, wird ohnehin nur so viel Abstand zur Wand planen, wie unbedingt nötig ist. Im Handel sind Vorwandmontagesysteme ab 170 Millimetern Tiefe erhältlich.
Tipps zur platzsparenden Vorwandmontage
- Nutzen Sie Räume, die durch den Versatz der Wand zur Trockenbauwand entstehen, für Stauraum, Spiegel oder Aufhängungsmöglichkeiten.
- Vermeiden Sie Leitungskreuzungen: Ordnen Sie Abwasserfallleitungen in der einen Raumecke und wasserführende Steigstränge (Kaltwasser, Warmwasser, ggf. auch Zirkulationsleitungen) in der entgegengesetzten Ecke an, um die Tiefe der Vorwandinstallation zu minimieren.
Quellen:
Karsten Tichelmann, Jochen Pfau: Trockenbauatlas, Köln, RM Rudolf Müller Medien GmbH & Co. KG, 2014
Autorin:
Pauline John
Redaktion Ausbaupraxis